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CD-Rezension Patricia Kopatchinskaja

Betörende Anti-Romantik

Auf ihrer neuen CD spielt sie zwei Violinkonzerte von Prokofjew und Strawinsky mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vladimir Jurowski

vonEcki Ramón Weber,

Zwei Werke der Klassischen Moderne aus den 30ern, das Konzert in D von Strawinsky und das zweite Violinkonzert von Prokofjew, hat sich Patricia Kopatchinskaja für ihre neue CD ausgesucht. Bei Strawinsky gestaltet sie den Violinpart zupackend, spielerisch, gestisch, betörend und mit Expressivität, ohne ins Sentimentale zu fallen. Mit Sinn für die modernen Farben der Partitur und für überraschende Zugriffe. Spannend ist es, ihre durchdachte Dramaturgie zu verfolgen. Das London Philharmonic unter Vladimir Jurowski folgt stilsicher, nämlich neoklassizistisch trocken ohne jemals blutleer zu werden. Wunderbar gelingt ironisch doppelter Boden, und alles bis zum Schluss energiegeladen. Ein geistreiches ungemein angeregtes Zusammenspiel zwischen Orchester und Solovioline. Die Interpretation des Konzerts von Prokofjew, das zwischen absichtlicher Schlichtheit und Virtuosität schillert, steht dem in nichts nach. So schön kann Anti-Romantik sein.

Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63.
Patricia Kopatchinskaja, London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung)
naïve

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