Zwischen 2009 und 2013 hat Paavo Järvi mit dem HR-Sinfonieorchester in Frankfurt alle sechs Sinfonien von Carl Nielsen aufgenommen, die jetzt als Nachklapp zum Nielsen-Jahr 2015, auf drei CDs veröffentlicht wurden. Järvi kann sich gegen die zeitnah erschienenen Aufnahmen mit Storgårds (Chandos) und Oramo (BIS) behaupten und teilweise davon absetzen, auch wenn Herbert Blomstedts Nielsen-Zyklus (Decca) nach wie vor erste Wahl bleiben dürfte – vom innerfamiliären Vergleich mit Neeme Järvi in den frühen 90ern (DG) abgesehen. Bei Järvi jun. klingen die Sinfonien gut gestaffelt, er setzt nicht auf extreme Tempi, vertraut lieber auf die Binnenspannung. Für die unterschiedlichen Phasen in Nielsens Sinfonik besitzt der Este ein genaues Gespür, mal sind es die melodischen Linien, mal die schroffen Blechbläser, hier das Brahmssche, dort das eigen Herbe, Verstörende, womit diese Aufnahme überzeugt.
CD-Rezension Paavo Järvi
Stilwandelsicher
Für die unterschiedlichen Phasen in Nielsens Sinfonik besitzt Paavo Järvi ein genaues Gespür
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Er hat den Rhythmus im Blut und ist in seinem Dirigierstil dennoch vielmehr eleganter Gentleman als Haudrauf: Paavo Järvi. Als Sohn einer Dirigentenfamilie – Vater Neeme, Onkel Vallo und Bruder Kristjän gehen derselben Berufung nach – und ursprünglich vom Schlagzeug kommend, hat…
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