Seit Paavo Järvi im Jahr 2010 das Amt des Chefdirigenten beim Orchestre de Paris übernommen hat, widmet er sich systematisch französischem Repertoire. Nun hat er von Henri Dutilleux neben Métaboles auch die erste Sinfonie sowie, mit dem wunderbar gradlinig spielenden Christian Tetzlaff, das Konzert-Nocturne Sur le même accord aufgenommen. Das Raffinierte dieser Musik arbeiten die Musiker glänzend heraus, vieles wirkt wie Klang gewordene moderne Architektur aus Glas und Spiegeln: einerseits nüchtern, andererseits sehr unmittelbar. Gerade in Métaboles entsteht, selbst im dichtesten Tutti, eine beispielhafte Transparenz. Da gibt es keine Instrumentengruppe, die schwächelt oder die – umgekehrt – die anderen erdrücken würde. Järvis Arbeit beginnt Früchte zu tragen, zumal er sich nicht krampfhaft als Aufklärer gibt, sondern als klug-dezenter Vermittler einer oft skrupulös gearbeiteten Musik.
CD-Rezension Paavo Järvi
Moderne Architektur wird Klang
Paavo Järvi erweist sich als klug-dezenter Vermittler einer oft skrupulös gearbeiteten Musik
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Er hat den Rhythmus im Blut und ist in seinem Dirigierstil dennoch vielmehr eleganter Gentleman als Haudrauf: Paavo Järvi. Als Sohn einer Dirigentenfamilie – Vater Neeme, Onkel Vallo und Bruder Kristjän gehen derselben Berufung nach – und ursprünglich vom Schlagzeug kommend, hat…
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