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CD-Rezension Ian Bostridge

Bach’sche Barockoper

Der Mann hat eine Klasse für sich. Ian Bostridge als Evangelist ist ein kühner Chronist. Sein einzigartiges Tenor-Timbre hat gleißende Sinnlichkeit. Und sein Bericht von Jesu Leidensweg gewinnt, auch wenn er mitunter die Grenze zum Manierismus streift, maximale theatralische Intensität. Ein Ereignis. Die vorzügliche Textbehandlung verbindet Bostridge mit der superben Sopranistin Carolyn Sampson, die ihre…

vonPeter Krause,

Der Mann hat eine Klasse für sich. Ian Bostridge als Evangelist ist ein kühner Chronist. Sein einzigartiges Tenor-Timbre hat gleißende Sinnlichkeit. Und sein Bericht von Jesu Leidensweg gewinnt, auch wenn er mitunter die Grenze zum Manierismus streift, maximale theatralische Intensität. Ein Ereignis. Die vorzügliche Textbehandlung verbindet Bostridge mit der superben Sopranistin Carolyn Sampson, die ihre Arien mit hellstem Engelsglanz adelt. Der „R“-rollend herrische Bass-Ton von Neal Davies als Sänger des Christus wirkt imposant, ist aber Geschmackssache. Der Heiland wird heute gern mit einer wärmeren, ja milderen Stimme besetzt. Der Klang des Orchestra of the Age of Enlightenment wirkt im Eingangschor allzu basslastig, besitzt später eindringliche vibratolose Mitteilsamkeit. Der Chor „Polyphony“ besticht in kleiner Besetzung durch seine akzentuierten Konturen und mit der Idee orchestral unbegleiteter, „purer“ Choräle.

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