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CD-Rezension Oper Graz – Dallapiccola: Il prigioniero

Perfidie der Macht

„Il prigioniero“ von Luigi Dallapiccola schildert eindrücklich das Schicksal eines Inhaftierten – die Oper Graz hat das selten gespielte Stück jetzt eingespielt

vonEcki Ramón Weber,

Die Schweizerin Nora Schmid, seit 2015 Intendantin der Oper Graz, bringt frischen Wind in die österreichische Szene. Etwa mit spannenden Raritäten wie dem Einakter „Il prigioniero“ (Der Gefangene) von Luigi Dallapiccola. Die Produktion aus Graz liegt jetzt als Mitschnitt vor, unter der Leitung des mittlerweile in Bonn wirkenden Dirk Kaftan. Dallapiccola, der „Alban Berg Italiens“, hat als Komponist seine Stimme gegen Ungerechtigkeit erhoben: Il prigioniero schildert das Schicksal eines Kerkerinsassen in einem Unrechtssystem und entlarvt Perfidie und Zynismus der Unterdrücker. Den Solisten der Grazer Oper, allen voran Markus Butter in der Titelpartie, gelingt eine eindrückliche Gestaltung, expressiv, sensibel, dramatisch, berührend. Das Grazer Philharmonische Orchester erweist sich als überaus präsent und wendig mit farbgesättigten Einsätzen und plastischen Gesten, vom fragilen Flirren bis zur Entfesselung brutaler Ausbrüche. Beeindruckende Gesamtleistung aller Kräfte.

Dallapiccola: Il prigioniero

Aile Asszonyi (Die Mutter), Markus Butter (Der Gefangene), Manuel von Senden (Der Kerkermeister/Der Großinquisitor), Roman Pichler (Erster Priester), David McShane (Zweiter Priester), Chor der Oper Graz, Grazer Philharmonisches Orchester, Dirk Kaftan (Leitung)
Oehms Classics

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