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Rezension Olga Scheps & Kuss Quartett – Weinberg

Spukhaft

Zwar braucht diese Aufnahme einige Zeit, bis sie in Schwung kommt, doch entfaltet sie später die volle emphatische Tiefe dieser Musik.

vonChristian Lahneck,

Die Renaissance des Mieczysław Weinberg geht weiter. Nun haben Olga Scheps und das Kuss Quartett das Klavierquintett op. 18 aus dem Jahr 1944 aufgenommen. Es gibt bereits rund ein halbes Dutzend Einspielungen, darunter auch mit Gidon Kremer und Yulianna Avdeeva als Bearbeitung für Kammerorchester mit Schlagzeug, was den Klavierpart aufzuwerten scheint. Diese neue Aufnahme braucht im Kopfsatz einige Zeit, bis sie in Schwung kommt. Das anfängliche „Moderato con moto“ wirkt zunächst verhalten, die emphatische Tiefe dieser Musik entfaltet sich erst mit Verspätung. Dass Dmitri Schostakowitsch für dieses Werk Pate gestanden hat, zeigen besonders die Binnensätze, vor allem das Presto, ein spukhafter Satz, den das Kuss Quartett geheimnisvoll eröffnet. Olga Scheps schaltet sich diskret hinzu, die späteren bohrenden Tonwiederholungen gelingen ihr mit leichter Beweglichkeit.

Olga Scheps © Uwe Arens
Olga Scheps © Uwe Arens

Weinberg: Klavierquintett op. 18

Olga Scheps (Klavier), Kuss Quartett
Sony Classical

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