Seinen Einstand bei Sony Classical gibt der junge Geiger Charlie Siem mit einem wahren Füllhorn an Bravourstücken, teils in Originalwerken, teils in Arrangements. Viktorianische Salonmusik, norwegische Volkstöne, elegantes französisches Fin de siècle, spanische Farben und slawische Melancholie sind zu hören. Sein Spiel ist klar, entschieden, virtuos und ausdrucksvoll. Doch manches könnte gerne verrückter und extremer ausfallen. So wäre bei Debussys Claire de Lune noch mehr Ätherisches herauszuholen, mehr Klagetöne bei Tschaikowsky. Im Verlauf der brav beginnenden Carmen Fantasie von Jenö Hubay gelingen Siem dagegen durchaus ungezügelte Leidenschaft und Biss. Das Münchner Rundfunkorchester unter Paul Goodwin unterlegt bei allem einen farbigen Teppich, doch nicht immer atmosphärisch ausbalanciert. Das English Chamber Orchestra ist bei Siems bemerkenswerter Eigenkomposition Canopy viel engagierter bei der Sache.
Nur ein Salonlöwe?
Charlie Siem beweist mit der CD Under the Stars sein Talent. Doch da wäre womöglich noch mehr herauszuholen
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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