Nachdem sich Nikolaus Harnoncourt in Sachen historisch-kritischer Aufführungspraxis von Monteverdi bis Gershwin vorgearbeitet hat, knöpft er sich jetzt den Walzer vor. Für Walzer Revolution hat er sich mit Formen aus der Ur- und Frühgeschichte des Walzers beschäftigt, mit Tanzstücken von Mozart und Werken von Johann Strauß Vater und Joseph Lanner. Galopp und Polka sowie die Urfassung des Radetzky-Marschs von Strauß kommen ebenfalls zu Gehör. Die Entdeckungen sind mitunter reizvoll und werden brillant musiziert. Doch ist gerade bei Strauss die Dosis zu stark. Zum bloßen Hören sind die Stücke nämlich teils zu seicht. Es bleibt eben doch Gebrauchsmusik, wenn auch gut gemachte. Eine Silberscheibe statt der Doppel-CD hätte es auch getan. Konzentration tatsächlich auf den reinen Walzer und seine Vorläufer wäre als Auswahl glücklicher ausgefallen als diese etwas aufdringliche Materialfülle.
CD-Rezension Nikolaus Harnoncourt
Ur-Walzer
Kritische Betrachtung: Nikolaus Harnoncourt knüpft sich zur Durchleuchtung den Walzer in seinen Urformen vor
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Nikolaus Harnoncourt gilt als Pionier der historischen Aufführungspraxis. Als Dirigent setzte er mit seinem musikalischen Schaffen Maßstäbe. Geboren wurde er 1929 in Berlin und begann, nachdem er mit seiner Familie nach Graz umgesiedelt war, während der frühen Kindheit mit dem Cellounterricht. Nachdem…
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