Man soll ja nicht vergleichen. Aber bei einer „Homage to Horowitz“ ist es verlockend, es doch zu tun. Viele Paradestücke seines großen Vorbilds hat der 30-jährige russische Pianist Nikolai Tokarew auf diesem Album vereint: Liszts Figaro-Fantasie, drei Mazurkas von Chopin und die Etüden op. Nr. 1 und op. 8 Nr. 12 von Skrjabin. Wo Horowitz markant phrasiert und dynamisch bis zum Äußersten geht, bevorzugt Tokarew einen homogeneren Klang. Fließender, vorwärtsdrängender gestaltet er sein Spiel, zuweilen auch auf Kosten der Nachhaltigkeit interessanter Zwischentöne. Trotzdem ist das Album unbedingt hörenswert. Die Sonaten von Scarlatti und Cimarosa atmen in Tokarevs feingliedriger Ausführung kantable Leichtigkeit und Alexander Rosenblatts angejazzte Liszt-Fantasie lässt diesen geschmackvollen Cocktail mit Stücken im Bannkreis der russischen Klavierschule am Ende noch einmal richtig aufschäumen.

CD-Rezension Nikolai Tokarev
Russischer Romantiker
Unbedingt hörenswert: Auf seiner neuen CD vereint Nikolai Tokarev Werke von Scarlatti, Liszt, Chopin, Skrjabin, Scarlatti und Rosenblatt
-
„Es gibt eine europäische Kultur des Musizierens“
Seit der Spielzeit 2020/2021 ist der Schweizer Dirigent Philippe Jordan Musikdirektor der Wiener Staatsoper.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!