Dem Vergessen entrissen: Das Quintett für zwei Bläser und Klaviertrio des in Kiew geborenen Komponier-Autodidakten Constantin Regamey wurde erstmals 1944 im belagerten Warschau aufgeführt. Jetzt haben es Nicolas Altstaedt und seine kammermusikalischen Freunde aufgenommen, zusammen mit dem Streichtrio von Arnold Schönberg. Hier wird mit viel Leidenschaft musiziert, nichts klingt beiläufig oder auf Durchschnittsmaß reduziert. Gerade bei Schönberg, dessen Trio in einer von Krankheit gezeichneten Zeit entstanden ist, führen uns die Musiker Grenzen vor unsere Ohren: beißende Klänge, vorsichtige Ahnungen, abrupte Wendungen, gleißend helle Geigentöne. Welch ein Gegensatz, wenn dann die Klarinette das Thema zu Beginn von Regameys Quintett spielt. Eine hohe, perpetuum mobile-artige Beweglichkeit herrscht im „Vivace giocoso“-Finale. Ein ebenso rasanter wie fein gesponnenener Satz.
Regamey: Quintett für Klarinette, Fagott, Violine, Violoncello & Klavier, Schönberg: Streichtrio op. 45
Ilya Gringolts (Violine), Lawrence Power (Viola), Nicolas Altstaedt (Violoncello), Reto Bieri (Klarinette), Bram van Sambeek (Fagott), Alexander Longquich (Klavier)
Outhere