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Rezension: Neeme Järvi – Lalo: Sinfonie g-Moll

Grelle Akzente

Neeme Järvi und das Estonian National Symphony Orchestra zeigen im Konzertsaal kaum präsente Seiten des Franzosen Édouard Lalo.

vonChristoph Vratz,

Dunkel und getragen eröffnen das Estonian National Symphony Orchestra und Neeme Järvi die Ouvertüre zu „Le Roi d’Ys“, Edouard Lalos Oper von 1888. Dieses Album zeigt, dass der Franzose mehr zu bieten hat als die „Symphonie espagnole“. Järvi hat, neben der Ouvertüre, ein Programm zusammengestellt mit Ausschnitten aus dem Ballett „Namouna“ und der viersätzigen g-Moll-Sinfonie, die bis heute kaum Platz im Konzertalltag findet. Über das Warum mag man sich wundern, denn Järvi zeigt, dass Lalos Musik farbig und ideenreich ist. Das Scherzo lebt von Gegensätzen, die das estnische Orchester entsprechend einfängt. Ähnlich im Finale mit seinen unterschiedlichen Rhythmen. Derb das Kolorit in den „Danses marocaines“ der zweiten „Namouna“-Suite, kräftig tönt hier das Blech. Überhaupt überwiegen in dieser Aufnahme grelle, kräftige Akzente. Das Feine, gerade bei den Streichern, geht dadurch etwas verloren.

Neeme Järvi
Neeme Järvi

Lalo: Sinfonie g-Moll, Namouna-Ballettsuiten Nr. 1 & 2, Valse de la Cigarette aus „Namouna“ & Ouvertüre zu „Le Roi d’Ys“

Estonian National Symphony Orchestra, Neeme Järvi (Leitung)
Chandos

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