Die sechsteilige Liedgruppe Fiançailles pour rire von Francis Poulenc hat der CD mit Natalie Dessay und Philippe Cassard ihren Titel verliehen – mit Liedern von Fauré, Chabrier, Chausson, Duparc und eben Poulenc. Dessay singt mit unverändert schlanker, heller, silbriger Stimme. Sie kann das Leichte leicht erscheinen lassen, virtuos ins Pianissimo schwenken, sie bemüht nicht allzu oft das Forte, das ihre Darstellung, auch dank der subtilen Klavier-Assistenz, nicht braucht. Auf Dauer klingt das jedoch ein wenig monochrom. Als habe Dessay zu viel Ehrfurcht vor Übermut, als meide sie bewusst dunklere Vokale, die ihrem Vortrag als bereichernde Kontraste gut zupass kämen. Hier singt jemand, der niemandem mehr etwas beweisen muss, sich auf seine Stärken verlässt, aber auch etwas mit angezogener Handbremse agiert. Gatte Laurent Naouri sowie das Quatuor Ébène assistierten in je einem Lied.
CD-Rezension Natalie Dessay
Silbrig und monochrom
Natalie Dessay und Philippe Cassard durchstreifen silbrig das französische Lied
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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