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Rezension Bruch: Die Loreley

Entliebte Verführerin

Max Bruchs Bühnenwerk „Die Loreley“ zeigt, welchen Weg die deutsche Oper ohne Wagner hätte beschreiten können.

vonRoland H. Dippel,

Sogar Clara Schumann lobte Max Bruchs 1863 uraufgeführte Oper „Die Loreley“. Das erst für Mendelssohn bestimmte Textbuch von Emanuel Geibel, von dem Bruch die Genehmigung zur Aufführung nur mit der fertigen Vertonung ertrotzen konnte, zeigt die Liebe der Fährmannstochter Lenore zum standesgemäß anderweitig verlobten Pfalzgrafen Otto. Das endet aber nicht versöhnlich wie am Grab von Adams „Giselle“, die als Geist den früheren Geliebten rettet. Denn Lenore fordert vom Rhein todbringendes Sexappeal und wird so zur dämonischen Loreley, vor der sogar der Erzbischof von Mainz willenlos dahinschmilzt. Michaela Kaune und Magdalena Hinterdobler sind die erst sanfte, dann so erregende Lenore und die machtlose Bertha von Stahleck. „Die Loreley“ zeigt, welchen Weg die deutsche Oper ohne Wagner hätte beschreiten können, das Münchner Rundfunkorchester rehabilitiert dieses nationale Märchen-Drama mit Glanz und Wärme.

Bruch: Die Loreley

Michaela Kaune, Magdalena Hinterdobler, Prager Philharmonischer Chor, Münchner Rundfunkorchester, Stefan Blunier (Leitung)
cpo

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