Startseite » Rezensionen » Sinfonische Vokalmusik

CD-Rezension Münchner Philharmoniker

Sinfonische Vokalmusik

Lorin Maazels letzte Aufnahme mit den Münchner Philharmonikern beeindruckt durch ungewöhnlichen interpretatorischen Zugriff

vonAndreas Falentin,

Die ewige Frage, ob Verdis Requiem der Kirchen- oder doch der Theatermusik zuzurechnen ist, beantwortet Lorin Maazel in seiner wohl letzten, im Februar 2014 entstandenen Aufnahme auf höchst unkonventionelle Weise. Er setzt weder auf spirituelle Verinnerlichung noch auf dramatische Energie. In hörbar vertrauter Partnerschaft mit Chor und Orchester hält er die vielen klanglichen Metamorphosen wunderbar im Fluss. Maazel konzentriert sich auf die Gestaltung der musikalischen Strukturen, dirigiert also letztlich sinfonische Vokalmusik. Die Solisten tragen dieses Konzept mit sensibler, nie sentimentaler Phrasierung. Anja Harteros klingt hier zupackender als bei Pappano und entspannter als bei Barenboim, aber leider auch weniger sinnlich. Das liegt mutmaßlich an der problematischen, merkwürdig aggressiven klangtechnischen Gestalt des Mitschnitts aus der Münchner Philharmonie am Gasteig.

Verdi: Requiem
Anja Harteros (Sopran), Daniela Barcellona (Mezzosopran), Wookyung Kim (Tenor), Georg Zeppenfeld (Bass), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Lorin Maazel (Leitung)
Sony Classical (2 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Leonard Bernstein und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Leonard Bernstein liebte und schätzte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sehr. Das Konzert vom 17. Oktober 1976 mit einem ausschließlich Beethoven gewidmeten Programm gehört zu den besten Live-Mitschnitten dieser Zeit und ist eines von drei Alben mit dem weltberühmten Dirigenten bei BR Klassik.

Beethoven Symphonie Nr. 5 c-Moll, 4. Satz „Allegro“

jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!