Warum das Miró Quartet schon lange zu den führenden Streichquartetten in den USA zählt, kann man auf seiner Gesamteinspielung der Beethovenquartette hören. Im Jahr 2005 mit op. 18 begonnen und nun mit den späten Quartetten op. 127, 132 und 135 abgeschlossen, dokumentiert diese CD-Box auch die Entwicklung des Ensembles, dessen Qualitäten vor allem in einem technisch makellosen, von Frische, Energie und Gestaltungsfantasie dominierten Quartettspiel liegen, das nichts von jener kammermusikalischen Saturiertheit ausstrahlt, die sich manche etablierten Quartette mit der Zeit zulegen. Vor allem in den späten Quartetten des Zyklus werden aber auch die Grenzen des Miró Quartets deutlich – denn von der brennenden Ausdrucksintensität und dem heiligen Ernst, mit dem etwa das Artemis Quartett ein Werk wie op. 132 spielt, sind die Amerikaner noch ein weites Stück entfernt.
Beethoven: Sämtliche Streichquartette
Miró Quartet
Pentatone