Startseite » Rezensionen » Neoklassizismus und Jazz

Rezension Michele Tozzetti – Bernstein

Neoklassizismus und Jazz

Michele Tozzetti interpretiert Bernsteins stilistisch vielfältigen Klavierwerke mit markant klarem Ton und viel Drive.

vonMario-Felix Vogt,

Anders als seine viel gespielten Musicals und Sinfonien sind Leonard Bernsteins Klavierwerke bis heute nahezu unbekannt, da viele Stücke als persönliche Grüße oder Gedenkstücke privater Natur darstellen und deshalb nicht veröffentlicht wurden. Dies ist außerordentlich schade, handelt es sich doch um großteils um originelle Kompositionen, die sowohl vom Neoklassizismus seines Vorbilds Aaron Copland, dem Jazz sowie von Elementen der europäischen Tradition geprägt sind. Insbesondere die 29 Anniversaries, in denen Bernsteins Freunde musikalisch porträtiert werden, sind sehr individuell komponierte Werke voller Witz und Esprit. Der junge italienische Pianist Michele Tozzetti, der unter anderen bei Roberto Prosseda studierte, interpretiert die stilistisch vielfältigen Werke mit markant klarem Ton, viel Drive in den schnellen Sätzen und kontrollierter Emotionalität in den lyrischen Passagen.

Leonard Bernstein am Flügel in der Finca von Justus Frantz
Leonard Bernstein am Flügel in der Finca von Justus Frantz © privat

Bernstein: Sämtliche Klavierwerke
Sonata
Touches
4 Sabras
Anniversaries
Non troppo presto
Music for the Dance Nr. 2

Michele Tozzetti (Klavier)
Piano Classics

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

WISHES – Musikalische Grenzgänge

Lisa Florentine Schmalz (Sopran), Boglárka Pecze (Klarinette) und Mariana Popova (Klavier) verweben in ihrem Debütalbum Lieder der Zeitgenossen Johannes Boris Borowski und George Crumb mit Werken des Romantikers Louis Spohr. Mit höchster Konzentration schaffen die Interpretinnen ein starkes Geflecht von Beziehungen und Ausdruckskraft in einer Programmfolge von höchstem Repertoirewert.

Apple Music Button
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!