Der dänische Komponist Paul von Klenau (1883-1946) war durch und durch germanophil. Bis 1939 lebte er, offenbar gerne, in Deutschland. Dann kehrte er nach Dänemark zurück und schrieb in nur fünf Jahren fünf Sinfonien, in denen er vor allem seine enge Beziehung zur deutschen Kultur verarbeitete. Die nur als Autograph vorliegende, ein halbes Jahr vor seinem Tod vollendete Neunte kann dabei als eine Art Opus summum betrachtet werden. 90 Minuten und acht Sätze dauert diese sowohl postromantische als auch postmoderne Monstrosität, die von Marschmusik bis hin zu Zwölftonreihen nahezu alles aufbietet, was die Musikgeschichte hergibt, inklusive eines fast kompletten Requiems mit zusätzlichen Latein-Zeilen des Komponisten. Das von Michael Schønwandt 2014 furios, aber mit Augenmaß live ersteingespielte Klang-Ungetüm ist hervorragend musiziert, fantastisch produziert – und dennoch schwer verdaulich.
CD-Rezension Michael Schønwandt
Schwer verdaulich
Fantastisch musiziert: Ersteinspielung der längsten dänischen Sinfonie der Musikgeschichte
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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