Heute weitgehend vergessen: Rosario Scalero – Geiger, Komponist, Lehrer, Zeitgenosse von Ravel und Strauss. Bei Turin geboren, in London und Wien studiert, später Musikprofessor in New York und Philadelphia. Zu seinen Schülern zählen Samuel Barber, Gian Carlo Menotti und Nino Rota. Seine Kammermusikwerke sind einem Retro-Stil verpflichtet, erinnern teils an Brahms. Sie haben eine ähnliche Innigkeit, etwa Scaleros Sonate op. 12. Seine Walzer-Capriccen tendieren zur lukullischen Salonmusik, seine drei Capricci und zwölf Variazioni bringen geigerische Bravourmomente. Ein klassizistisch moderater Spätromantiker. Jetzt kann man Scaleros Musik kennenlernen: Dankbare, leichte Sommerkost mit unverstellter Emotionalität und elegant-süffigen Melodien. Vom Duo Tortorelli und Meluso leidenschaftlich und lebhaft interpretiert, in warmer Tongebung und differenziert in der Akzentuierung. Ambitioniert!
CD-Rezension Mauro Tortorelli
Klassizistischer Spätromantiker
Kammermusikalische Entdeckungen: Mauro Tortorelli und Angela Meluso mit den Violin- und Duo-Werken von Rosario Scalero
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
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