Die Gurre-Lieder sind, nicht nur wegen ihrer langen Entstehungszeit und der gewaltigen Orchester- und Chorbesetzung, ein einzigartiges Werk. Wohl selten standen in einem einzigen Musikstück Vergangenheit (hier: Brahms und die Spätromantik), musikhistorische Gegenwart (Mahler und Strauss) und Zukunft (satztechnisch ungeheuer avancierter Aufbruch in eine noch unbestimmte Avantgarde) so offen neben- und gegeneinander. Markus Stenz arbeitete dieses Alleinstellungsmerkmal bei seinen Abschiedskonzerten als Gürzenich-Kapellmeister im Juni 2014 meisterlich, vor allem ganz selbstverständlich heraus – mit der ihm eigenen eigentümlich weichen Linienführung bei gleichzeitiger glasklarer Vermittlung der musikalischen Strukturen. Die Solisten, voran der mit viel Klangphantasie phrasierende Brandon Jovanovich (Waldemar), genügten ihren Partien mühelos. Alle Beteiligten überboten sich geradezu an Spielfreude und Präzision. Den Toningenieuren bei Hyperion ist es zudem gelungen, dieses jugendstilvoll glühende, musikantische Feuerwerk für die CD in eine mitreißend lebendige Klanglandschaft zu übersetzen. Eine eindeutige Referenzaufnahme!
CD-Rezension Markus Stenz
Glühende Spielfreude
Mit einer musikalischen Großtat verabschiedet sich Markus Stenz vom Kölner Publikum
-
„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!