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CD-Rezension Mario Venzago – Brahms: Sinfonien

Anders als gewohnt

Diese Neuaufnahme von Brahms› Sinfonien mit der Tapiola Sinfonietta unter Mario Venzago bietet eine Menge neue Hörerfahrung

vonNicolas Furchert,

Die Zahl an Aufnahmen der Brahms-Sinfonien ist kaum noch überschaubar. Dennoch klingt in der Neuaufnahme der Tapiola Sinfonietta unter Mario Venzago vieles anders als gewohnt. An die kleingliedrige Artikulation muss man sich ebenso gewöhnen wie an das eher dünne Forte. Andererseits sorgt die kleine Streicherbesetzung für ein hohes Maß an Transparenz. Hinzu kommt eine Klangkultur, wie sie bei Brahms bisher selten zu finden ist: hervorgehobene Bläserfarben und deutlich weniger Vibrato. Musterbeispiel hierfür ist der Beginn des Andantes aus der dritten Sinfonie, der selten so leuchtend und klar musiziert wurde. Bei den sonst üblichen Tempoänderungen innerhalb der Sätze hält sich Venzago bewusst zurück, so dass sie deutlich kleiner, letztlich aber organischer wirken. Nicht recht zum Konzept passt allerdings das Auslassen der Wiederholung im Kopfsatz der ersten Sinfonie. Doch davon abgesehen bringt dieser Brahmszyklus jedoch eine Menge neue Hörerfahrung. Eine schöne Ergänzung stellen die beiden selten aufgenommenen Serenaden dar.

Brahms: Sinfonien Nr. 1-4
Serenaden Nr. 1 & 2

Tapiola Sinfonietta, Mario Venzago (Leitung)
Sony Classical

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