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Rezension Marin Alsop – Gershwin: Porgy & Bess

Frisch poliert

Dirigentin Marin Alsop befreit Gershwins Musik von der Staubschicht ehrfürchtiger Bedeutsamkeit und schafft mit dem Philadelphia Orchestra eine stilistische Kernschmelze.

vonRoland H. Dippel,

Schade, dass dieses Album nur Highlights und nicht Gershwins vollständige Oper enthält! Marin Alsop schafft mit dem Philadelphia Orchestra eine stilistische Kernschmelze aus der synkopischen Brillanz der Gullah Music und dem französischen Orchesterideal der lichtdurchfluteten Transparenz. Ohne Beharren auf der traditionellen Sattheit der Vokalidiome switchen die Stimmen zwischen den Figuren, von denen jede mit ganz feinen Abstufungen aus Soul und klassischem Gesang zum unverwechselbaren Charakter wird. Lester Lynch gibt einen Prachtkerl Porgy, dem das körperliche Handicap nicht die Sonne aus der Stimme rauben konnte. Gershwins Partitur wirkt wie frisch poliert und gereinigt von der Staubschicht ehrfürchtiger Bedeutsamkeit. Mit vokaler und sehniger Leichtigkeit trotzen die Figuren ihrem Geschick und Katastrophen, die sich zwangsläufig in diese eindrucksvollen Genrebilder bohren müssen.

Marin Alsop

Gershwin: Porgy & Bess (Auszüge)

Angel Blue, Lester Lynch, Chauncey Packer, Kevin Short, Morgan State University Choir, The Philadelphia Orchestra, Marin Alsop (Leitung)
Pentatone

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