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Rezension María Dueñas – Beethoven and beyond

Facettenreich

Mit scharfen Konturen und eigenen Kadenzen geht Geigerin María Dueñas an Beethovens Violinkonzert heran, dazu gibt es romantische Solostücke.

vonEcki Ramón Weber,

Ist das ein Album aus den fünfziger Jahren? So der erste optische Eindruck: Auf dem CD-Cover und im Booklet wird die junge Geigerin María Dueñas altbacken als Femme fragile in einer überkommenen Performanz des Weiblichen inszeniert. Etwas betulich, gar gemächlich, zuweilen bräsig, kommen auch die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Manfred Honeck in Beethovens Violinkonzert daher. Zum Glück setzt Dueñas einen scharf konturierten Solopart dagegen, mit resoluten Gesten und lebhafter Phrasierung. Die Bandbreite ihrer Dynamik ist ein Ereignis. Zudem gestaltet sie mit dramaturgischem Weitblick lange Spannungsbögen. Mit ihren eigenen Kadenzen vertieft sie die Konzentration im Violinkonzert. Gleichzeitig versammelt sie als Solostücke eigenen Rechts Kadenzen von berühmten Vorgängern wie Spohr bis Kreisler und kurze Werke von ihnen. Hier beweist Dueñas weitere Facetten ihrer Meisterschaft, entführt in romantische Traumwelten und ins pralle Leben.

María Dueñas
María Dueñas

Beethoven and beyond
Werke von Beethoven, Kreisler, Spohr, Ysaÿe, Saint-Saëns u. a.

María Dueñas (Violine), Wiener Symphoniker, Manfred Honeck (Leitung)
Deutsche Grammophon

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