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CD-Rezension Marc Minkowski – Bach: Johannes-Passion

Theaternah

Rau und unruhig, fast theaternah: Marc Minkowskis hurtige „Johannes-Passion“

vonChristian Lahneck,

2008 hatte Marc Minkowski eine längere Bach-Reise angekündet und ließ mit der „h-Moll-Messe“ auch prompt Taten folgen. Dann folgte eine größere Pause; erst 2014 führte er mit seinen Musiciens du Louvre die „Johannes-Passion“ auf. Jetzt liegt das Werk als Doppel-CD vor, und Minkowski knüpft an seinen ersten Ansatz an. Klang etwa das „Gloria“ der Messe nicht nur zügig, sondern fast hurtig und ein wenig gehetzt, gerät hier nun der Eröffnungschor ähnlich: rau und unruhig, fast theaternah. Insgesamt wirkt etwa das Pulsieren der Basso-continuo-Gruppe ein wenig drängend und bohrend. Nur die Choräle bieten Erholungspausen. Die Solisten um Colin Balzer, Yorck Felix Speer, Ditte Andersen u. a. bilden ein homogenes Ensemble, die alle genau auf die Intentionen des Dirigenten reagieren. Chor und Orchester sind gut disponiert, doch eine herausragende Bereicherung der Diskographie ist diese Aufnahme nicht.

Bach: Johannes-Passion BWV 245

Lothar Odinius (Evangelist/Tenor), Christian Immler (Jesus/Bass), Ditte Andersen & Lenneke Ruiten (Sopran), Delphine Galou (Alt), David Hansen (Altus), Colin Balzer & Valerio Contaldo (Tenor), Yorck Felix Speer (Bass), Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski (Leitung)
Erato (2 CDs)

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