Der iranische Cembalist Mahan Esfahani hat sich Bachs Goldberg-Variationen vorgenommen. Langsam tastet er sich in das Thema, und dieses Herantasten findet sich auch am Beginn einiger Variationen. Immer wieder ein winziges Verschleppen, Stocken. Bei aller wunderbaren Klarheit, die Esfahani auf seinem Cembalo erzeugt – es gibt doch Momente, wenn auch nie ganze Variationen, denen etwas Gewolltes anhaftet, als wolle er im Inneren von Bachs Kosmos nach Zerklüftungen suchen, die vor ihm noch niemand entdeckt hat. Und Esfahani weist immer darauf hin: Achtung, hört hier, hört da, jetzt kommt! In den Wiederholungen lässt er seiner Verzierungs-Fantasie freien Raum, am Ende, in der letzten Variation, geht der liedhafte Charakter ein wenig verloren. Eine Aufnahme, die sicher anecken, vielleicht auch aufrütteln möchte, die an dieser Leitlinie aber selbst stellenweise scheitert.
CD-Rezension Mahan Esfahani
Mit Anlauf
Langsam tastet er sich in das Thema: Mahan Esfahani erkundet den Goldberg-Kosmos
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Mahan Esfahani, geboren 1984 in Teheran, entdeckt mit 8 Jahren ein Bild Johann Sebastian Bachs am Cembalo und ist sofort angetan. Obwohl sein Vater das Cembalo als „totes Instrument“ bezeichnet, wählt der junge Esfahani dennoch das barocke Tasteninstrument und macht es sich zu eigen. Alsbald entwickelt…
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