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Rezension Magdalena Kožená – Aimer et Mourir

Noble Klangwogen

Der Musik verfallen: Magdalena Kožená und Robin Ticciati haben sich zu einem Attentat auf die Sinne der Hörer verschworen.

vonRoland H. Dippel,

Der lichte Mezzosopran Magdalena Koženas tönt aus dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, schwebt nicht über diesem. Das passt zu den schönheitstrunkenen Mélodies Henri Duparcs. Dessen Strophengebilde stehen kurz vor der Auflösung und bleiben doch noch fließend erkennbar. Gerade in den mittleren Dynamik-Bereichen lösen sich prachtvolle Tongebilde aus dem Klangkörper, der auch im Forte eine geformte Kuppel bewahrt. Robin Ticciati ist dieser Musik verfallen und macht die rhythmischen Vertracktheit von Ravels “Valses nobles et sentimentales” vergessen. Weiches Glühen reißt alle Widerstände nieder und ist in der Realisierung aller luxurierenden französischen Farben schon fast beängstigend. Überwältigung mit kaum merkbar geschärften Rändern. Dirigent und Sängerin haben sich zu einem Attentat auf die Sinne der Hörer verschworen. Die Wahl ihrer Waffen war die genau richtige.

Aimer et Mourir
Ravel: Daphnis & Chloé Suite Nr. 2 & Valses nobles et sentimentales
Duparc: L’Invitation au voyage, Au pays oú se fait la guerre, Chanson triste, Phidylé & Aux étoiles

Magdalena Kožená (Sopran), DSO Berlin, Robin Ticciati (Leitung)
Linn Records

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