Die letzten zehn Jahre seines Lebens verband Claudio Abbado eine sehr persönliche Beziehung mit dem Lucerne Festival Orchestra. Deshalb war es den Musikern auch ein Bedürfnis, im Frühjahr 2014, wenige Wochen nach Abbados Tod, mit einem Gedenkkonzert an ihn zu erinnern. Nun liegt diese Darbietung auf DVD vor: Leider kann sich die Produktion nicht zwischen Konzertmitschnitt und Dokumentation entscheiden. Die Kamera fängt zwar die innere Bewegung der Musiker ein, die das Allegro moderato aus Schuberts Unvollendeter, noch mit Abbado einstudiert, ohne Dirigent spielen. Aber wieso muss Alban Bergs Violinkonzert mitunter als Grundierung von Dokumentar-Szenen herhalten, genau wie das Adagio aus Mahlers Dritter als Hintergrund für Interview-Ausschnitte? Genauso unerfreulich sind die Szenen von Abbados Trauerfeier in Mailand, die jeglicher Atmosphäre entbehren. Chance vertan! Was das Ganze etwas rettet, ist die wirklich fabelhafte musikalische Interpretation mit glänzenden Künstlern.
DVD-Rezension Lucerne Festival Orchestra
Chance vertan
Als CD wäre die Produktion über das Gedenkkonzert für Claudio Abbado herrlich gewesen – als DVD leider ziemlich misslungen
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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