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CD-Rezension Linus Roth: Weinberg

Verschenkte Entdeckung

Nach dem Album mit Weinbergs Sonaten nimmt sich Linus Roth nun auch dessen Violinkonzert an

vonChristoph Forsthoff,

Neugier als Motivation – eigentlich eine wunderbare Grundlage, um dem Hörer Entdeckungen zu bescheren. Und so hat Linus Roth sich nicht nur intensiv mit dem allerorten wiederentdeckten Mieczysław Weinberg beschäftigt, sondern sich nach einem Album mit dessen Sonaten nun auch seines Violinkonzertes angenommen. Zu Recht, denn neben melodischer Seele und emotionaler Tiefe ist dem von den Nazis vertriebenen und in die Diktatur Stalins geflüchteten Komponisten ein kraftvolles Virtuosenstück gelungen, das der deutsche Geiger mit Entschiedenheit und Gestaltungskraft auszukosten weiß – auch wenn Solist wie Orchester nicht immer das allerletzte in puncto Feindifferenzierung herausholen. Weit mehr indes irritiert, dass als Zweitstück Britten statt etwa Weinbergs (Geistes-)Freund Schostakowitsch bemüht worden ist – zumal Roth hier der nötige suggestive Ton abgeht, der über allen geigerischen Bravour hinaus notwendig wäre.

 

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