Puristen werden nun grummeln und stöhnen, was man dem Original von Carmen nun wieder angetan habe. Doch Vorsicht, man sollte sich auf diese CD unvoreingenommen einlassen. Zugegeben, dieser Produktion fehlt etwas von der Aura, mit der Akkordeonistin Ksenija Sidorova dieses Programm live präsentiert. Hier wirkt alles etwas kalkulierter, weniger kühn und weniger frech; dafür gelingen die Nuancen feiner. Sidorova liefert mit Nuevo Mundo und dem Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra einen Querschnitt durch Bizets Oper, kontrastreich, farbenbunt, geheimnissuchend – Carmen als Fantasie mit lateinamerikanischen und orientalischen Prisen als dezenten Begleitern. Sidorova, souveräne Beherrscherin ihres Instruments, spielt lockend, draufgängerisch, melancholisch, innig, arios. Die Aufnahme beweist, dass sich populäre Musik immer noch mit hoher Kunstfertigkeit zu neuen Horizonten öffnen kann.
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CD-Rezension Ksenija Sidorova
Lockend präsentiert
Ksenija Sidorova akkordeonisiert Carmen und beweist, dass sich populäre Musik immer noch zu neuen Horizonten öffnen kann
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„Es gibt eine europäische Kultur des Musizierens“
Seit der Spielzeit 2020/2021 ist der Schweizer Dirigent Philippe Jordan Musikdirektor der Wiener Staatsoper.
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