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Rezension Krystian Zimerman – Szymanowski: Klavierwerke

Versiert und souverän

Pianistisch makellos und mit Intensität ergründet Krystian Zimerman die relativ selten gespielte Klaviermusik Karol Szymanowskis.

vonJan-Hendrik Maier,

Im Vergleich zu seinen Violinkonzerten und dem Stabat Mater ist Karol Szymanowskis Klavierwerk auf den Bühnen weitestgehend absent. Zum 140. Geburtstag bekam er in Krystian Zimerman einen versierten Fürsprecher, der als Landsmann tief in die Seele seiner Musik vordringt und diese mit Intensität und pianistisch makellos vermittelt. Inhaltlich reicht das Album von den frühen, in ihrem Gestus noch spätromantischen Préludes op. 1 bis zu den Mazurken op. 50, die wie eine moderne, zuweilen überbordend schroffe Weiterentwicklung Chopins anmuten. Eine Klasse für sich sind die Variationen über ein polnisches Volksthema op. 10: Mit Pepp, vielen Stimmungswechseln, plötzlich hereinprasselnden Oktavkaskaden und einem aus der Zeit gefallenem Fugenfinale überrascht das Werk des damals 22-jährigen Komponisten. Zimerman spielt souverän und mit einem stets warmen Ton, den man bereits in den 1994 aufgenommenen Masques op. 34 findet, die hier erstmals veröffentlicht werden.

Krystian Zimerman
Krystian Zimerman

Szymanowski: Préludes op. 1 (Auszüge), Masques op. 34, Mazurken op. 50 (Auszüge) & Variationen über ein polnisches Volksthema op. 10

Krystian Zimerman (Klavier)
Deutsche Grammophon

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