Ein starkes Hörerlebnis von außerordentlich hohem Rang. Dieses entsteht auch aus historischen Entwicklungen und traumatischen Erfahrungen, in denen der kompositorische Reichtum seine Wurzeln hat. Die Auswahl von in der Sowjetunion missliebigen Werken und baltischen Neuschöpfungen ist von zeitloser Schönheit und großer, weil verhaltener Eindringlichkeit. Die jüngere Generation baltischer Komponisten zeigt eine kreative Neigung zum Spirituellen, welche hier durch die vor 26 Jahren gegründete Kremerata Baltica zu dichtem und substanziellem Klang wird. Die überwiegend freitonalen Werkgebilde machen gerade deshalb Eindruck, weil nicht jeder Akkord durch fundamentale Betroffenheitsgestik aufgeladen wird. Das melodisch akzentuierte Klingen und sensible, fast schwebende Bewegungen entstehen aus einem überaus agilen wie bescheidenen Denken, das man früher vielleicht als Demut bezeichnet hätte.
Songs of Fate
Werke von Serksnyte, Kuprevicius, Weinberg & Jancevskis
Vida Miknevičiūtė (Sopran), Kremerata Baltica, Gidon Kremer (Leitung)
ECM