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CD-Rezension Kirill Petrenko

Schichten lichter Melancholie

Tief schürfend: Kirill Petrenko entreißt den Komponisten Josef Suk der Kleinmeister-Schublade

vonAndreas Falentin,

Kirill Petrenko gibt keine Interviews und macht keine CD-Aufnahmen. Anlässlich seiner Ernennung zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker hat cpo nun Petrenkos 2002 bis 2006 entstandenen Einspielungen sinfonischer Werke des Dvořák-Schwiegersohns und hochbegabten Geigers Josef Suk in einer preiswerten Box aufgelegt. Petrenko beweist hier einmal mehr seine außergewöhnliche Fähigkeit, ein gutes Orchester wie ein großes klingen zu lassen. Anhand der grandiosen Asrael-Sinfonie führt er mit bemerkenswert uneitler, tiefschürfender Sensibilität vor, wie Suk hier Formen auflöst, wie seine sich in ständigen Metamorphosen bewegenden Klangschichten und -kurven von romantischer Motivik allenfalls lose strukturiert werden, entdeckt wie nebenbei Kostbarkeiten wie das dunkle Idyll Nacht aus der Tondichtung Ein Sommermärchen und umgibt alles mit einer unwiderstehlichen Aura lichter Melancholie.

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