Startseite » Rezensionen » Schichten lichter Melancholie

CD-Rezension Kirill Petrenko

Schichten lichter Melancholie

Tief schürfend: Kirill Petrenko entreißt den Komponisten Josef Suk der Kleinmeister-Schublade

vonAndreas Falentin,

Kirill Petrenko gibt keine Interviews und macht keine CD-Aufnahmen. Anlässlich seiner Ernennung zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker hat cpo nun Petrenkos 2002 bis 2006 entstandenen Einspielungen sinfonischer Werke des Dvořák-Schwiegersohns und hochbegabten Geigers Josef Suk in einer preiswerten Box aufgelegt. Petrenko beweist hier einmal mehr seine außergewöhnliche Fähigkeit, ein gutes Orchester wie ein großes klingen zu lassen. Anhand der grandiosen Asrael-Sinfonie führt er mit bemerkenswert uneitler, tiefschürfender Sensibilität vor, wie Suk hier Formen auflöst, wie seine sich in ständigen Metamorphosen bewegenden Klangschichten und -kurven von romantischer Motivik allenfalls lose strukturiert werden, entdeckt wie nebenbei Kostbarkeiten wie das dunkle Idyll Nacht aus der Tondichtung Ein Sommermärchen und umgibt alles mit einer unwiderstehlichen Aura lichter Melancholie.

Suk: Asrael-Sinfonie op. 27, Ein Sommermärchen op. 29, Lebensreife op. 34 & Märchen eines Winterabends op. 9, Liadow: Der Zaubersee op. 62
Orchester der Komischen Oper Berlin, Kirill Petrenko (Leitung)
cpo (3 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

WISHES – Musikalische Grenzgänge

Lisa Florentine Schmalz (Sopran), Boglárka Pecze (Klarinette) und Mariana Popova (Klavier) verweben in ihrem Debütalbum Lieder der Zeitgenossen Johannes Boris Borowski und George Crumb mit Werken des Romantikers Louis Spohr. Mit höchster Konzentration schaffen die Interpretinnen ein starkes Geflecht von Beziehungen und Ausdruckskraft in einer Programmfolge von höchstem Repertoirewert.

Apple Music Button
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!