Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Smetana, Dvořák und Janáček wurde Zděnek Fibich nicht als Vertreter einer tschechischen Nationalmusik wahrgenommen und ist vielleicht deshalb heute vergessen. Obwohl seine Oper Die Braut von Messina frei nach Schiller durchaus auch etwas von Dvořák und Janáček hat. Und die Prosodie der ohnehin melodiösen tschechischen Sprache prägt die Gesangspartien. Dazu gibt es im Orchester noch eine kräftige Portion Wagner und zudem noch französisches Parfüm. Schließlich hat sich der kosmopolitisch ausgerichtete Komponist auch eine Zeit in Paris aufgehalten. Alles in allem theaterwirksame, ausdrucksvolle Musik. Vergangenes Jahr hat das Theater Magdeburg mit seinem GMD Kimbo Ishii diese Oper als deutsche Erstaufführung ausgegraben. Das Ergebnis lässt sich jetzt nachhören. Mit markanten Solisten, packendem Chor und einem beredten Orchester, das schwelgerisch und doch schlank spielt, abwechslungsreich, farbenreich, so dass die dramatische Funken schlagen. Eine rundum glückliche Ausgrabung.
CD-Rezension Kimbo Ishii – Die Braut von Messina
Geglückte Ausgrabung
Diese Aufnahme einer eher unbekannten tschechischen Oper in der Wagner-Nachfolge sollte man sich keinesfalls entgehen lassen
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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