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Rezension Khatia Buniatishvili – Chopin

Kantabel und flexibel

Khatia Buniatishvili verfügt über ein enorm kantables, wunderbar flexibles Spiel, allerdings gelingt es ihr nicht immer genau das zu zeigen.

vonMichael Blümke,

Uneingeschränkte Bewunderung wie für ihre Debüt-CD kann man Khatia Buniatishvili für ihr zweites, Chopin gewidmetes Recital zwar nicht zollen, Grund zur Freude gibt es aber mehr als genug. Die 2. Klaviersonate startet die Georgierin mit einem stellenweise gewöhnungsbedürftigen, aber faszinierenden ersten Satz, der mitunter mehr nach Schumann klingt; das Scherzo zerfällt ihr, im Trauermarsch überzeugt sie völlig, den Schlusssatz überhetzt sie. Ausgezeichnet die 4. Ballade mit variabler Agogik und feingestufter Dynamik. Ein etwas unausgewogener Anfangssatz, ein überragendes, leidenschaftlich durchpulstes Larghetto und ein charmant-sprühendes Finale kennzeichnen das 2. Klavierkonzert. Fazit: Buniatishvili verfügt über ein enorm kantables, wunderbar flexibles Spiel, allerdings gelingt es ihr nicht immer, ihrer gestalterischen Vielschichtigkeit einen strukturierenden Überbau zu schaffen.

Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2, Ballade Nr. 4 u. a.

Khatia Buniatishvili (Klavier), Orchestre de Paris, Paavo Järvi (Leitung)
Sony Classical

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