Startseite » Rezensionen » Verbeugung vor einem Vergessenen

CD-Rezension Kenneth Woods

Verbeugung vor einem Vergessenen

Vorzügliche Aufnahme des Orchestra of the Swan: Vor allem die zweite Sinfonie sollte den Weg in die Konzertsäle finden

vonAndreas Falentin,

Hans Gál (1890-1987) war ein Komponist der bekennenden Brahms-Nachfolge, was etwa in den Schlusssätzen der zweiten und dritten Sinfonie deutlich zu hören ist. Jedoch kennt seine stets holzbläserdominierte Musik auch die aufgebrochene Romantik Mahlers und, zumal in den hier erstmals überhaupt eingespielten späten Sinfonien, den spröde-eleganten Neoklassizismus eines Martin oder Hindemith. Die klanglich und musikalisch vorzügliche Aufnahme des in Stratford-upon-Avon ansässigen Orchestra of the Swan findet in der das Skurrile streifenden kompositorischen Eigenwilligkeit in der Burleske der ersten Sinfonie einen Höhepunkt. Zumindest die zweite Sinfonie, in der Gál die persönliche Katastrophe der Emigration verarbeitet, mit ihrem nie laut, nie schnell, aber sehr plastisch panische Orientierungslosigkeit gestaltenden Kopfsatz, sollte ihren Weg in unsere Konzertsäle unbedingt finden.

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige
  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige