Startseite » Rezensionen » Back to the Roots

CD-Rezension Joyce DiDonato

Back to the Roots

Die amerikanische Mezzosopranistin begeistert mit dem sonst eher von Jazz-Sängern interpretierten American Songbook

vonAndreas Falentin,

Die Londoner Wigmore Hall ist einer der wenigen verbliebenen Tempel des Liedgesanges in der internationalen Klassik-Szene. Joyce DiDonato und Antonio Pappano überzeugen bei ihrem ersten gemeinsamen Liederabend zum Saisonauftakt 2014/2015 nicht nur, wie durchaus erwartbar, durch Charme und stets spontan anmutende Musikalität, sondern auch durch die ungewöhnliche Programmauswahl. Auf eine schlicht und sehr sinnlich gestaltete Haydn-Kantate folgt eine Mischung aus Zugstücken und unbekannten italienischen Liedern, die DiDonato mit bruchlos geführter Stimme und gelegentlich leicht angestrengter Höhe plastisch ausformt. Die Stücke aus dem American Songbook im zweiten Teil singt sie mit spürbarer Freude oft sehr zurückgenommen, dann wieder lässt sie ihre unvergleichlich seidige Mittellage gurren oder sogar schmieren und wickelt das Publikum mit ihrer pointierten Textbehandlung um den kleinen Finger.

Joyce & Tony
Live at Wigmore Hall
Werke von Arlen, Foster, Haydn, Kern, Rossini, Villa-Lobos u. a.

Joyce DiDonato (Sopran)
Antonio Pappano (Klavier)
Erato (2 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

WISHES – Musikalische Grenzgänge

Lisa Florentine Schmalz (Sopran), Boglárka Pecze (Klarinette) und Mariana Popova (Klavier) verweben in ihrem Debütalbum Lieder der Zeitgenossen Johannes Boris Borowski und George Crumb mit Werken des Romantikers Louis Spohr. Mit höchster Konzentration schaffen die Interpretinnen ein starkes Geflecht von Beziehungen und Ausdruckskraft in einer Programmfolge von höchstem Repertoirewert.

Apple Music Button
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!