Startseite » Rezensionen » Scarlatti einmal romantisch

CD-Rezension Joseph Moog

Scarlatti einmal romantisch

Wahrscheinlich gibt es mehr Aufnahmen der Scarlatti-Sonaten, als der interpretatorische Spielraum dieser Stücke rechtfertigt. Das siebte Album des 25 Jahre jungen Pianisten Joseph Moog hebt sich aber allein schon deshalb aus dem Kanon gefälliger Barockeinspielungen heraus, weil „Scarlatti Illuminated“ neben acht Original-Sonaten auch sechs Scarlatti-Transkriptionen von Carl Tausig und Ignaz Friedman enthält. Mit subtilem Stakkato-Spiel…

vonSören Ingwersen,

Wahrscheinlich gibt es mehr Aufnahmen der Scarlatti-Sonaten, als der interpretatorische Spielraum dieser Stücke rechtfertigt. Das siebte Album des 25 Jahre jungen Pianisten Joseph Moog hebt sich aber allein schon deshalb aus dem Kanon gefälliger Barockeinspielungen heraus, weil „Scarlatti Illuminated“ neben acht Original-Sonaten auch sechs Scarlatti-Transkriptionen von Carl Tausig und Ignaz Friedman enthält. Mit subtilem Stakkato-Spiel sucht Moog die Nähe zum transparenten Cembalo-Klang ohne auf die dynamischen Vorzüge des Konzertflügels zu verzichten. Pianistischer Höhepunkt dieser reizvollen Zusammenstellung ist Walter Giesekings opulente, impressionistisch gefärbte Chaconne auf ein Scarlatti-Thema, dessen technische Herausforderungen der Liszt-erprobte Solist spielend meistert. Scarlatti durch die romantische Brille betrachtet: selten gehört, klar und frisch eingespielt.

Scaratti: Illuminated
Werke von D. Scarlatti sowie Scarlatti-Bearbeitungen von Tausig, Gieseking & Friedman
Joseph Moog (Klavier). Onyx

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • International als Solistin und Kammermusikpartnerin gefragt: Raphaela Gromes
    Interview Raphaela Gromes

    „Nicht enden wollende Energie“

    Raphaela Gromes hat mit dem Ukrainischen Nationalorchester Antonín Dvořáks Cellokonzert eingespielt – für die Cellistin in vielerlei Hinsicht ein bewegendes Projekt.

Anzeige

Audio der Woche

„Pie Jesu“ aus Andrew Lloyd Webbers ergreifendem Requiem

Der Chor des Bayerischen Rundfunks, das Münchner Rundfunkorchester und der Dirigent Patrick Hahn stimmen überirdische Töne an.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!