Die Bläser sind dreifach besetzt, die Streichergruppen klein, die teilweise extremen Tempi absolut stimmig. Jos van Immerseel kehrt zurück zu Orffs anti-romantischer Original-Instrumentierung und entbindet aus dem Schlachtross der Chorliteratur des 20. Jahrhunderts eine über weite Strecken erstaunlich modern klingende schlanke Schönheit. Das gelingt durch eine fast unerhört dynamische Herangehensweise. Die Kollektive, van Immerseels Orchester Anima Eterna und die wunderbar wortdeutlichen Chöre, lassen sich nicht nur ein, scheinen geradezu mitgerissen, singen aber mit großer Klangdisziplin. Auch die drei Gesangssolisten gestalten musikalisch und gesangstechnisch auf exemplarischem Niveau. Dass es dem Bariton Thomas Bauer an Schönheit des Timbres und Expansionskraft mangelt und das sehr trennscharfe Klangbild in wenigen Tutti-Passagen ins Wabern gerät, hemmt den Genuss kaum.
CD-Rezension Jos van Immerseel
Schlanke Schönheit
Musikalisch und gesangstechnisch auf exemplarischem Niveau: Jos van Immerseel erfindet Orffs populärstes Werk nahezu neu
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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