2002 schnitt die BBC eine Aufführung von L’Orfeo in Barcelona mit, der seit einigen Jahren in nicht sehr attraktiver Inszenierung auf DVD greifbar ist. Jetzt ist, lang erwartet, der für SACD bearbeitete Soundtrack erschienen. Musikalisch ist eine ideale Interpretation zu hören. Jordi Savall entblättert einen Reichtum an Farben und Klängen dieser musikhistorisch ersten Oper, der Staunen macht. Furio Zanasi ist mit seinem fragilen Bariton voller Ausdrucksnuancen ein kaum zu übertreffender Orpheus. Sara Mingardo (Messagiera), Adriana Fernandez (Proserpina) und die verstorbene Montserrat Figueras (La Musica) ragen aus einem großartigen Ensemble heraus, formen mit organischem Stimmsitz Modellinterpretationen. Deutliche Einschränkungen gibt es nur in der klanglichen Gestalt. Zu verwaschen, zu gedämpft klingen die Ensembles, gerade im Kontrast zu den fantastisch abgebildeten Sologesängen.
CD-Rezension Jordi Savall
Endlich ausgegraben
Jordi Savalls erste Monteverdi-Oper – musikalisch ideal, klanglich eine leise Enttäuschung
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Jordi Savall ist eine Ausnahmeerscheinung in der aktuellen Musikwelt. So widmet er sich nicht nur der Erforschung der Alten Musik, sondern weiß sie auch zu lesen und zu interpretieren, entweder als Gambist oder als Dirigent. Seine Konzerte, aber auch sein Wirken als…
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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