Startseite » Rezensionen » Zu wenig Magie

Rezension Jonathan Fournel – Werke von Brahms

Zu wenig Magie

Jonathan Fournel, Gewinner des Concours Reine Elisabeth 2021, spielt Werke von Johannes Brahms, jedoch fehlt es hie und da am Zauber des Andeutenden, Ahnungsvollen.

vonChristian Lahneck,

Der Franzose Jonathan Fournel, Gewinner des Concours Reine Elisabeth 2021 in Brüssel, spielt Werke von Johannes Brahms. Die dritte Klaviersonate geht er rüstig an, klar strukturiert, dynamisch mit einem breiten Spektrum. Den zweiten Satz deutet er gesanglich, doch im Gegensatz zu der ebenfalls vor kurzem erschienenen Aufnahme mit Adam Laloum fehlt es Fournel hier etwas an Magie, am Zauber des Andeutenden, Ahnungsvollen. Resolut, rhythmisch markant pointierend gelingt ihm das Finale. Bei den Händel-Variationen formt er aus den vielen Details und unterschiedlichen Mosaiksteinchen ein schlüssiges Ganzes. Doch auch hier fehlt, etwa in der dritten Variation, eine gewisse Verführungskunst im Anschlag, die sein Spiel unverwechselbar machen könnte. Die forschen, auf Attacke ausgerichteten Momente besitzen deutlich mehr Überzeugungskraft, bis hin zur selbstbewussten Fuge am Ende.

Jonathan Fournel
Jonathan Fournel

Brahms: Klaviersonate Nr. 3 op. 5 & Händel-Variationen op. 24

Jonathan Fournel (Klavier)
Alpha (ALP851)

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

„Glass Two“ – Minimalismus trifft Klangvielfalt

Pascal Schumacher & Danae Dörken interpretieren Philip Glass dank  Vibraphon & Klavier aufregend neu.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!