Unter den lebenden Komponisten dürfte Einojuhani Rautavaara der einzige sein, dessen Musik wirklich süchtig macht. Denn Finnlands Nestor hat mehr zu sagen als andere, und er gebietet über eine äußerst farbige, energische und dabei reichlich nostalgische Tonsprache, unverwechselbar dank ihrer Melodieströme von bezwingender Intensität und ihrer ganz individuellen, polytonalen Harmonik. Im Liederzyklus Rubáiyát (2015) greift Rautavaara auf tausend Jahre alten Texte des persischen Dichters Omar Khayyam zurück – und gelangt noch einmal auf die spirituellen Höhen seiner Oper Rasputin, aus der es hier vier durchdringende Chorliedbearbeitungen (2012) gibt. John Storgårds profiliert sich erneut als einer der herausragenden finnischen Rautavaara-Dirigenten, und das von ihm lange Jahre geleitete Orchester wandert souverän zwischen sphärischem Licht und tellurischem Dunkel. Man folgt ihnen wie im Rausch.
CD-Rezension John Storgårds
Höchste Suchtgefahr
Einojuhani Rautavaara gebietet über eine unverwechselbare, energische und dabei reichlich nostalgische Tonsprache
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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