Kann man machen, warum auch nicht? Wenn man eben E-Bass spielt und sich irgendwann den Bach-Virus einfängt. Wenn man so spielen kann: virtuos, immer auf den Punkt und so, dass die Bachschen Achtelketten fast schon anfangen zu swingen, schnipp, schnipp. Immerhin hat ja Bach selbst allem Möglichen Vorschub geleistet: „Inventionen“, das heißt Erfindungen, das beschwört die Freiheit, etwas Neues zu probieren. Und wer – wie Bach – Zweistimmigkeit in eine Partitur schreibt, der wird sie schon akzeptieren. Jacques Bono kann es: die Technik beherrscht er sicher, ohne erkenntliche Mühe, und mit der Violinistin Tien-Hsin Cindy Wu hat er eine Partnerin, die ihren Teil zu seiner Bach-Verpflanzung in den mythischen Großstadtmoloch Los Angeles beiträgt. Interessant. Nur für den Hörer stellt sich die Frage, ob er seinen Bach wirklich in dem akustisch eindimensionalen Klangbild des E-Basses braucht?
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CD-Rezension Jacques Bono
Bach in Los Angeles
Zweifellos virtuos, aber braucht der Hörer Bach wirklich in dem akustisch eindimensionalen Klangbild des E-Basses
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„Es gibt eine europäische Kultur des Musizierens“
Seit der Spielzeit 2020/2021 ist der Schweizer Dirigent Philippe Jordan Musikdirektor der Wiener Staatsoper.
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