Sie machen auf dem gleichen exzeptionellen Niveau weiter wie in ihren letzten Alben. Inzwischen ist Holger Falk nicht nur ein erstrangiger Edel-Charakterbariton, sondern auch ebenbürtiger „Bariton-Martin“, also der in Tenor-Regionen vordringende, viril schwelgende und damit ideale Stimmtyp für das französische Kunstlied. Falk nimmt die bei Eisler perfektionierte Genauigkeit mit zu den Mélodies der Moderne. Durch ihre Ablehnung gegen Richard Wagner und den Impressionismus eröffneten sich Milhaud und Tailleferre einen neuen Kosmos zwischen Parodie, Lakonie und Archaik. Ganze Zyklen dauern hier unter zehn Minuten. In diesen gesungenen Aphorismen und Andeutungen zeigt Falk eine imponierend präzisierte Piano- und Pointierungskultur. Steffen Schleiermacher ist der kongeniale Mit- und Gegenspieler. Er schwört sich mit Falk darauf ein, dass Melodik und Harmonik gleichzeitig trocken und sinnlich klingen.
Mélodies et Chansons Vol. 2
Werke von Milhaud & Tailleferre
Holger Falk (Bariton), Steffen Schleiermacher (Klavier)
MDG