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Rezension Hilary Hahn – Ysaÿe: Sonaten für Violine solo

Unglaubliche Leichtigkeit

Hilary Hahn ist eine Referenzaufnahme der Solosonaten von Eugène Ysaÿe gelungen, in der sie die horrenden Schwierigkeiten transzendiert.

vonFrank Armbruster,

Die sechs Sonaten, die Eugène Ysaÿe 1924 komponierte, gelten neben Bachs Sonaten und Partiten, auf die sich sich explizit beziehen, als die Gipfelwerke der Literatur für Violine solo. Ysaÿe widmete jede der sechs Sonaten einem Geiger seiner Zeit unter Berücksichtigung von dessen Eigenheiten – die sechste, dem Spanier Manuel Quiroga gewidmete Sonate etwa endet mit einer Habanera. Nun gibt es zahlreiche gute Aufnahmen dieses Zyklus’ von Vengerov über Fischer bis Zehetmair, dennoch dürfte diese Neueinspielung sämtliche Vorgänger übertreffen. Das liegt zum einen an der Intensität, mit der Hilary Hahn die vielfältigen musikalischen Charaktere erfühlt und erfüllt, vor allem aber an der unglaublichen Leichtigkeit, mit der sie die horrenden Schwierigkeiten quasi transzendiert: Wie sie in polyfonen Passagen einzelne Stimmen durchgestaltet, als spielten mehrere Geigen, ist kaum mehr von dieser Welt.

Hilary Hahn
Hilary Hahn

Ysaÿe: Sonaten für Violine solo op. 27/1-6

Hilary Hahn (Violine)
Deutsche Grammophon

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