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Rezension Herbert Schuch – Reflecting Beethoven

Pulsierender Gestus

Herbert Schuch setzt Klaviersonaten von Beethoven gekonnt in den Kontext zeitgenössischer Klavierliteratur.

vonJohann Buddecke,

Eine gelungene Möglichkeit, die Klangsprache Beethovens in die Gegenwart zu projizieren, zeigt in dieser Einspielung Pianist Herbert Schuch, der hier die Sonaten Nr. 8 „Pathétique“, 16 und 17 „Der Sturm“ in den Kontext zeitgenössischer Klavierliteratur setzt. Auf die detailliert gefühlvoll interpretierte „Pathétique“ des Bonner Meister folgen Mike Garsons sinnliche „Pathétique Variations“, als Prolog zur Sonate Nr. 16 dient Henri Pousseurs „Coup de dés en échos“, dessen heiter ironischer Charakter Schuch gekonnt in Bezug zum Kopfsatz der G-Dur Sonate setzt. Bemerkenswert gelingt zudem der Schlusssatz der „Sturmsonate“, dessen pulsierenden Gestus Schuch hier so energisch wie leidenschaftlich vor der von vielen Pianisten so häufig gehörten Romantik-Falle bewahrt. Mit Leander Ruprechts „Sonata in D minor (2nd version)“, dessen motivische Anknüpfungspunkte zwar in der Sturmsonate liegen, jedoch eher ins Geräuschhafte ausarten, dürfte Schuch eingefleischten Beethoven-Fans ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen zaubern.

Herbert Schuch
Herbert Schuch

Reflecting Beethoven
Beethoven: Klaviersonaten Nr. 8, 16 & 17
Garson: Pathétique Variations
Ruprecht: Klaviersonate d-Moll
Pousseur: Miniaturen für Klavier

Herbert Schuch (Klavier)
CAvi

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