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Rezension Herbert Schuch – Bagatellen

Erstaunliche Höreindrücke

Herbert Schuch präsentiert Ligeti und Beethoven vielseitig und reflektiert, ohne jedoch ins Lehrmeisterliche abzudriften.

vonJohann Buddecke,

Nicht etwa eine Gegenüberstellung von Ludwig van Beethovens elf Bagatellen op. 119 und György Ligetis „Musica ricercata“ erwartet den Hörer in dieser Einspielung. Herbert Schuch geht einen Schritt weiter, zerpflückt beide Werke und stellt sie Satz für Satz gegeneinander. Ein Konzept, das aufgeht – zeigt der Pianist damit die auf den ersten Blick nicht sichtbaren Parallelen beider Werke, die sich in ihrer Kompaktheit und Klangfülle deutlich offenbaren. Dabei entstehen erstaunliche Höreindrücke, die vor allem die Modernität der Beethovenschen Kompositionen im Kontext von Ligetis ökonomisch-minimalistischen Strukturen aufdecken. Das aus dem Konzept resultierende fiktive Gespräch zwischen beiden Komponisten präsentiert Schuch vielseitig und reflektiert, ohne jedoch ins Lehrmeisterliche abzudriften. So weiß er gerade auch das Facettenreichtum der Ligeti Sätze gekonnt einzufangen, mal energetisch geladen, mal lyrisch einfühlsam.

Herbert Schuch
© Felix Broede

Bagatellen
Ligeti: Musica Ricercata
Beethoven: Bagatellen op. 119 & 126

Herbert Schuch (Klavier)
CAvi

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