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CD-Rezension Helsinki Philharmonic Orchestra

Hexenmeisters Abschied?

Einojuhani Rautavaara beeindruckt ein weiteres Mal mit seiner meisterhaft-originellen Tonsprache

vonVolker Tarnow,

Der größte und originellste Schüler von Sibelius rührt hier noch einmal mächtig die Zaubertrommel. Die CD vereint zwei überwältigend schöne, neoromantische Spätwerke des finnischen Nestors mit der eigenhändigen Bearbeitung einer frühen 12-Ton-Komposition. Alles an dieser Musik ist echt, ist unverwechselbarer Rautavaara, nichts ist Kopie oder Zitat. Wenige Zeitgenossen beherrschen eine derart individuelle Tonsprache. Man höre nur den Beginn des Schlagzeugkonzertes „Incantations“: der mittlerweile 83-jährige Hexenmeister hat sich wieder eine jener grandiosen, mystisch durchwirkten Hymnen einfallen lassen, die auch dank ihrer dissonanten Harmonik unmittelbar berühren. Es sind wahrscheinlich Rautavaaras letzte Orchesterwerke – unvergessliche Botschaften aus einer neuen, fremdartigen und doch seltsam vertrauten Welt.

Rautavaara
Modificata, Cellokonzert Nr. 2, Percussion-Konzert Incantations
Truls Mørk (Cello), Colin Currie (Percussion), Helsinki Philharmonic Orchestra, John Storgårds (Leitung)
Ondine

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