Die britische Komponistin Ethel Smyth, eine zentrale Akteurin der Suffragettenbewegung, erlebt gerade eine wundervolle Renaissance bei Aufführungen und Einspielungen. So ist es nur konsequent, wenn die Pianistin Hanni Liang sie mit Komponistinnen von heute verbindet. Bei Smyth schlägt Liang dramatische Funken, beweist Temperament, enorme Spielfreude und Gestaltungskraft. Perkussive Energie ist bei Errollyn Wallen gefragt, feines Ertasten und virtuose Nervosität bei den „Night Dances“ von Sally Beamish. Liang bringt dies alles mit. Bei Eleanor Alberga beschwört sie klingende Alchimie, dynamisch in der Motorik, duftig, wolkig. Die interessanteste Entdeckung ist jedoch ein Variationszyklus von Chen Yi über ein Lied der unterdrückten chinesischen Minderheit der Uiguren. Hanni Liang bewegt sich hier souverän in einem breiten Ausdrucksspektrum zwischen asiatischen und europäischen Einflüssen. Eine gelungene Zusammenstellung, eindrucksvoll interpretiert.
Voices for solo Piano
Smyth: Klaviersonate Nr. 2 cis-Moll & Variationen Des-Dur, Wallen: I wouldn’t normally say, Beamish: Night Dances, Yi: Awariguli-Variationen, Alberga: Cwicseolfor
Hanni Liang (Klavier)
Delphian