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CD-Rezension Simone Eckert

Mehr als melancholisch

Als Zeitalter der Melancholie gilt das frühe siebzehnte Jahrhundert in England. Und Werke wie John Dowlands Lachrimae sind deren musikalischer Ausdruck. Keine andere Melodie hat sich damals derart rasch und weit verbreitet; Simone Eckert hat eine wunderbare Fassung ausgegraben, die in Emden als Hochzeitsmusik entstand. Klar, dass die nicht sehr melancholisch sein durfte. Aber die…

vonKlemens Hippel,

Als Zeitalter der Melancholie gilt das frühe siebzehnte Jahrhundert in England. Und Werke wie John Dowlands Lachrimae sind deren musikalischer Ausdruck. Keine andere Melodie hat sich damals derart rasch und weit verbreitet; Simone Eckert hat eine wunderbare Fassung ausgegraben, die in Emden als Hochzeitsmusik entstand. Klar, dass die nicht sehr melancholisch sein durfte. Aber die Hamburger Ratsmusik nimmt diese Musik ohnehin nicht so sehr von der traurigen Seite. Jan Kobow zeigt, dass Dowlands Lachrimae auch funktionieren, wenn man nicht in „grief“ und „pain“ schwelgt. Und spätestens die ausgesprochen fröhlichen, schwungvollen Galliarden des Michael Praetorius beweisen, dass man auch damals mehr Gefühle auszudrücken verstand als Melancholie. Eine schöne Sammlung englischer und europäischer Pavanen und Galliarden dieser Epoche.

Come again – John Dowland und seine Zeitgenossen
Jan Kobow (Tenor), Hamburger Ratsmusik, Simone Eckert (Leitung)
cpo

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