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Rezension Guy Braunstein – Tchaikovsky Treasures

Interpretation mit Charakter

Guy Braunstein lässt seine Geige für Tschaikowsky jubilieren und schmachten, aber auch resolut und stürmisch auftrumpfen.

vonEcki Ramón Weber,

Es ist ein Paradestück der Zunft, Tschaikowskys Violinkonzert, das einzigartig Virtuosität und geballte Emotionen miteinander verbindet. Guy Braunstein verleiht dem Solopart ansprechende Kantabilität und gestaltet prägnant phrasierte Spannungsbögen mit dynamischem Zug. Das ist möglich durch die absolute Kontrolle aller Farbnuancen in der Tongebung, ein betörender Geigengesang. Gleichzeitig gelingt eine äußerst exakte Linienführung bis ins kleinste Pizzicato und fahlste Flageolett. Braunstein lässt seine Geige jubilieren, schmachten, sich sehnsuchtsvoll verzehren, aber auch resolut und stürmisch auftrumpfen. Dirigent Kirill Karabits geht mit dem BBC Symphony sensibel auf die Interpretation ein, von fragilen Geweben bis zur Orchesterwucht. Eine runde Interpretation mit Charakter. Auch die von Braunstein erstellten Arrangements überzeugen. Die Lust aller an der ganzen Sache ist deutlich hörbar.

Guy Braunstein © Ofer Plesser
Guy Braunstein © Ofer Plesser

Tchaikovsky Treasures
Violinkonzert op. 35
Serenade melancolique op. 26
Valse Scherzo op. 34
Pas de deux aus „Schwanensee“
Lenskis Arie & Briefszene aus „Eugen Onegin“

Guy Braunstein (Violine), BBC Symphony Orchestra, Kirill Karabits (Leitung)
Pentatone

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