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Rezension Gustavo Gimeno – Messiaen: Turangalîla-Sinfonie

Erbe Strawinskys?

Gustavo Gimeno und souveränen Solisten gelingt eine neuartige, aber auch streitbare Lesart von Messiaens Turangalîla-Sinfonie.

vonChristoph Vratz,

Olivier Messiaens große Liebeslied-Apotheose in sinfonischem Gewand mit Titel „Turangalîla“ haben jetzt das Toronto Symphony Orchestra und Gustavo Gimeno vorgelegt – ihr erstes gemeinsames Album. Die Aufnahme stellt die Frage, wie der Komponist sich die Musik gedacht haben dürfte. Hier jedenfalls klingt sie mitunter sehr hell und gleißend, stets prägnant im Rhythmischen, fast kantig und wie in der Nachfolge Strawinskys. Das wirkt neuartig, vor allem angesichts bisheriger Einspielungen, in denen mehr eine andere Facette im Fokus steht und man Messiaen eher als sanften Klang-Sinnierer erlebt, an der Grenze zum Spirituellen. Marc-André Hamelin meistert den komplexen Klavierpart, wie man es von ihm kennt: staunenswert souverän, fast leicht und mit gebotener Transparenz. Nathalie Forget überzeugt an den Ondes Martenot. Unter dem Strich eine neuartige, zugleich streitbare Interpretation.

Gustavo Gimeno
Gustavo Gimeno

Messiaen: Turangalîla-Sinfonie

Marc-André Hamelin (Klavier), Nathalie Forget (Ondes Martenot), Toronto Symphony Orchestra, Gustavo Gimeno (Leitung)
harmonia mundi

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